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Der Geistesblitz
Seit uralten Zeiten bis zur Gegenwart war und ist der Mensch an Neuheiten interessiert. Der moderne Mensch ist das Resultat seines eigenen Erfindergeistes. Die Innovation ist die Kunst der Zusammenhänge. Johann Wolfgang Goethe hat gesagt "Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen man muss auch tun." Jeder und jede von uns ist ein Erfinder. Er/Sie muss es nur wollen.
Neugierig tüfteln ist ein Urtrieb
Im Alltag möchten wir alle besser vorankommen, leichter, schöner und länger gesund leben. Das Perpetuum Mobile, die absolute Energiequelle und den idealen Wohlstand wird keiner erfinden können, weil es nicht möglich ist. Aber als Teil des größten Biotops "Umwelt", können wir alle mit unseren Fähigkeiten vieles zu unseren Gunsten verändern. Es ist und bleibt die Aufgabe der Innovation neue Wege und Lösungen zu finden und damit ein neues Umweltbewusstsein in den Menschen zu wecken und zu schaffen, um auf diese Weise die Umwelt vor Zerstörung zu retten, zu schonen und für aller Wohl zu erhalten.
Eine minderwertige Idee muss stets durch eine neue, hochwertigere ersetzt werden. Der schlummernde Erfindergeist, muss durch immer neue Ideen beauftragt werden, diese in die Tat umzusetzen. Die Allgemeinheit wartet auf die Lösung der Probleme und auf den Erfolg. Für die Umsetzung von Ideen in handfeste Produkte, braucht man Willen, Mut, Treue und Durchhaltevermögen. Der Weg ist das Ziel. Er ist weit, schmal, steil und steinig. Es bläst ein rauer Gegenwind. Man darf trotzdem nicht aufgeben. "Wer am Tag hart arbeitet, gelangt über Nacht zum Erfolg." So lautet eine altbewährte Volksweisheit.
Diese Statuette - Marathonläufer/in - bastelte ich vor vielen Jahren als Leitfigur für den Innovationstrieb. Er/Sie verkörpert Kraft, Ausdauer, Zielstrebigkeit und trägt in der linken Hand eine Kugel, als Symbol für Unendlichkeit und Vollkommenheit, das höchste Ziel der Menschheit.
Vom Kinderspielzeug zur ausgereiften Erfindung
Schon als Kind habe ich in Tartlau, Kröteneck, an der Hobelbank mit meinem Urgroßvater Georg Junesch, der Hobbytischler war, meine ersten technischen und praxisorientierten Erfahrungen gesammelt. Gelocht habe ich Holzteile mit im Ofen rot angeglühten, langen, dicken Nägeln und habe mir dabei häufig die Hände schwer verbrannt. Danach bin ich wegen großen Schmerzen im Hof weinend und jammernd zwischen den Hühnern auf und ab gelaufen. Meine Uroma hat die vorher in kaltes Wasser eingetauchten, nassen Hände vorsichtig abgetrocknet, weil sich die Haut löste. Die Brandwunden hat sie mit Speiseöl behandelt und dann einen Verband aufgelegt.
Einmal wollte ich mir ein Tomahawk fertigen und habe mir mit einer Blechschere versehentlich die Haut am Bauch neben dem Nabel eingequetscht. Weil es draußen stark regnete, bin ich laut heulend in der Sommerküche rund um den Esstisch gelaufen, um meine Schmerzen zu lindern. Es gab einen Bluterguss, welchen ich bis heute nicht vergessen habe.
Wir haben eine Armbrust gebaut, die viel leistungsfähiger war als Pfeil und Haselnussbogen. Auch meine Spielzeuge habe ich manchmal umgebaut. So waren sie schneller und besser. Die Betrachter fragten mich: "Wie hast du das gemacht?". Ich antwortete: "Gewusst wie!" und war dabei sehr stolz.
Später erlernte ich im Traktorenwerk in Kronstadt einen technischen Beruf im Elektrobereich. Neben unzähligen technischen Verbesserungsvorschlägen an meinem Arbeitsplatz im Unternehmen, entwickelte ich einen Sicherheitsschalter für industrielle Fahrstühle, den die Patentabteilung des Betriebs am 21.September 1985 beim Ministerium in Bukarest patentieren ließ. Ich war schon damals ständig bestrebt Neues und Besseres zu suchen.
Eine meiner neueren Erfindungen - die Greifschaufel - habe ich am 14. Februar 1998 beim Patentamt in München patentieren lassen. Bei den für die Patentanmeldung nötigen Unterlagen und Zeichnungen, hat mir mein Freund, Dipl.-Ing. Meinhard Lutsch aus Tartlau/Siebenbürgen, wohnhaft in Ehningen, sehr viel geholfen. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.
Diese Spezialschaufel zum Aufheben und Transportieren von Schüttgütern oder losen Gütern, insbesondere für Laub, habe ich entwickelt und gefertigt, um folgendes technisches Problem zu lösen: beim Einsammeln und Transportieren von losen Gütern (z.B. Laub) besteht, vor allem unter widrigen Witterungsverhältnissen, das Problem, dass die Güter zum Teil verloren gehen.
Die Greifschaufel ermöglicht einer Person durch Festhalten der Güter zwischen Schaufel und Deckel die sichere Handhabung von größeren Mengen mit einer Hand. Der Zweck dieser Erfindung ist das sichere Aufheben, Einklemmen, Festhalten und Transportieren von Schüttgütern oder losen Gütern, in trockenem oder nassem Zustand, auch bei schlechter Witterung, in allen möglichen Positionen. Die patentierte Schaufel ermöglicht es, zweieinhalb Mal so viel Kehrgut zu sammeln, als mit einer herkömmlichen Schaufel.
Die Greifschaufel wird einhändig bedient. Sie ermöglicht bei geringem Kraftaufwand eine hohe Transportmenge. Für die Benützung sind keine Vorkenntnisse notwendig. Jeder und jede kann sie betätigen. Anwendungsgebiete der Schaufel liegen in den Bereichen Haushalts- und Gartengeräte, Dienstleistungsgewerbe und Industrie.
Die Greifschaufel besteht aus folgenden Teilen:
1 - Feste Schaufel
2 - Beweglicher Deckel
3 - Optionale Gummilippe der festen Schaufel
4 - Optionale Gummilippe des beweglichen Deckels
5 - Betätigungsglied für den beweglichen Deckel
6 - Halterung des Betätigungsgliedes
7 - Haltegriff und Daumendrücker
Am 23. Mai 2002, 20.15 Uhr wurde im Südwestrundfunk (SWR) zu Ehren des Jubiläumsjahrs "50 Jahre Baden-Württemberg" die Fernsehsendung "Das Ideenland" ausgestrahlt. Präsentiert wurde das Land der Tüftler und Erfinder vom Physiker und Wissenschafts-Astronauten Professor Ernst Messerschmied. Hier wurde ich als gebürtiger Siebenbürger und Tartlauer, zur Zeit wohnhaft in Villingen im Schwarzwald, mit meiner erfinderischen Tätigkeit, zusammen mit namhaften Tüftlern, Denkern, Forschern und Erfindern des Landes Baden-Württemberg gezeigt (s.a. Artikel Hobby-Erfinder Michael Thiess).
Das Patent: einzigartige, hochwertige, technische Neuheit
Nicht jede Idee wird zu einem Patent. Ideen selbst sind nicht patentfähig. Ein Patent darf weltweit nur ein Mal angemeldet werden und kann vielmehr nur für neue, technische Erfindungen erteilt werden, die sich deutlich vom vorhandenen Stand der Technik abheben und die gewerblich anwendbar sind. Beim Patent handelt es sich um ein technisches Schutzrecht. Um ein Patentrecht zu erhalten, müssen drei Vorraussetzungen erfüllt werden:
1. Neuheit - Die Erfindung muss weltweit neu sein. Das heißt, sie darf vor der Anmeldung noch nicht veröffentlicht oder so benutzt worden sein, dass andere Kenntnis von ihr bekommen konnten.
2. Erfinderische Tätigkeit - Die Neuheit muss "Erfinderhöhe" aufweisen. Durch diese hohe Anforderung an die Patentfähigkeit wird erreicht, dass in aller Regel nur technisch wertvolle Erfindungen zum Patent führen.
3. Gewerbliche Anwendbarkeit - Mit dem dritten Kriterium, der gewerblichen Anwendbarkeit, wird bezweckt, dass der Erfindergeist in erster Linie für das Gewerbe in nutzbringender Weise angefertigt wird und nicht alleine die reine Theorie um neue Methoden bereichert.
Sind diese Voraussetzungen erfüllt, so erhält der Anmelder nach der Prüfung seiner Erfindung durch das Patentamt ein Patent. Eine wirksame, formgerechte, vollständige Patentanmeldung besteht aus Patentansprüchen, der Beschreibung, Zeichnungen, einer Zusammenfassung, sowie dem ausgefüllten Anmeldeformular. Dazu ist auch die vorgeschriebene Anmeldegebühr zu zahlen.
Zum Schutz von Erfindungen bietet der gewerbliche Rechtschutz eine Vielzahl von Schutzmöglichkeiten. Da gibt es das Patent, das Gebrauchsmuster, das Warenzeichen oder die Dienstleistungsmarke, das Geschmacksmuster oder den Schutz nach dem Urheberrechtsgesetz.
Ich hoffe mit diesem Beitrag Ihr Interesse am Geistesblitz zum Zwecke der Innovation geweckt zu haben, Ihre wunderbaren Ideen mit Ihren Fähigkeiten in die Tat umzusetzen und empfehle Ihnen als Ratgeber zwei meiner Gedichte.
Innovationsland
Der Erfindergeist hält inne
Und macht sich auf den Weg.
Er wandert durch die Sinne
Und findet einen Steg.
Nach langer Wanderschaft im Wind,
Sieht er ein unbegrenztes Land.
Wo die Ideen zu Hause sind,
Er seine neue Heimat fand.
Durch harte Arbeit, Fleiß und Treue,
Gemeinsam schaffen sie - Das Neue! -
Den Fortschritt und den Wohlstand,
Für die Menschen. -
Alles aus einer Hand!
Ihr Innovationsland!
Gedichtet von Michael Thiess jun., Villingen am 29.09.2000
Das Erfinder-ABC
Am Anfang kommt eine Idee,
Bereits im Kopf geflogen.
Central wird diese nun geformt,
Danach zu recht gebogen.
Erfindung heißt das Werk,
Für welches er sich sinnt.
Geduldig weiter machen,
Heißt jetzt der Weg des Neuen.
Im Auftrag seines Triebes,
Jagt der Erfinder nach Erfolg und…
Kann es nicht mehr lassen.
Locht Teile die er braucht,
Misst jedes ganz genau
Nietet, bohrt und hämmert fleißig
Ordnet alles ein.
Plant mit seiner Frau,
Qualität ist die Devise,
Rastlosigkeit ist der Preis.
Selbstbewusstsein ist sehr wichtig,
Täglich muss man's üben.
Unermüdlich schafft und schafft er, mit
Verantwortung voran.
Walter heißt unser Erfinder
Xaver,
Yoko seine Kinder, alle glauben an sein
Ziel.
Gedichtet von Michael Thiess jun., Villingen am 15.12.2002
Bei Bedarf (z. B. wenn Sie Interesse an der Umsetzung der Greifschaufel haben), können Sie gerne Kontakt mit mir aufnehmen (Michael Thiess jun., Am Warenberg 8, 78050 VS-Villingen, Tel. 07721/33680, E-Mail: mithiess [ät] freenet.de). Ich stehe Ihnen mit Rat und Tat zur Verfügung.
Fotos: Michael Thiess
Erstellt: 12. Dezember 2009 - 15:29. Geändert: 27. September 2012 - 21:17.
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