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Kirchenburg Tartlau - UNESCO-Welterbestätte seit 1999

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Ausstattung der Tartlauer Kreuzkirche

Altar

Der Altar in der Tartlauer Kirche ist ein wahres Kunstwerk der Tafelmalerei und verdient ausführlich behandelt zu werden:


Chorgestühl

Kreuzkirche Tartlau - Pfarrgestühl. Quelle: Archiv Orendi.

Pfarrgestühl: 1526 wurde die Taube am Pfarrer Pulgert (Pult, Gestühl) geschnitzt, enthält das Monogramm "M.G.". 1929 ist die Schnitzerei am Pfarrer Polgert auf der rechten Seite und vorne vom Prediger Fleischer und Lehrer Alfred Schunn neu gemacht worden.

Das Chorgestühl wurde 1525-1526 von einem Meister "M.S." hergestellt und weist Renaissancemotive auf. Die Gestühlsrückwand stammt von einem älteren Gestühl, geziert durch gotische Flachschnitzerei. Es wurden Pflanzenmotive und menschliche Figuren dargestellt.

(Auszug aus Tartlauer Chronik)

Orgel

Prospekt (Orgelschauseite) der Tartlauer Wegenstein-Orgel (1929). Quelle: www.orgeldatei.evang.ro.

Im Jahre 1676 kauft die Gemeinde ein Orgelpositiv.

1803 übernimmt der Orgelbauer Andreas Eitel die Herstellung einer neuen Orgel, die hinter dem Altar aufgestellt wird.

1837 erfolgt der Umbau der Orgel durch den Kronstädter Orgelbauer Schneider, diese wird mit einem neuen Manual und 20 Registern versehen.

1929 erfolgt die Aufstellung einer neuen Orgel der Firma "Söhne Wegenstein" aus Temeschburg, wobei das barocke Orgelgehäuse beibehalten wird. Es wurde von Prause im Jahr 1788 hergestellt. Die Register- und Spieltraktur ist pneumatischer Art. Der Spieltisch besteht aus 2 Manualen.

1970 wurde im Rahmen der Kirchenrestaurierung (1964-1970) die Wegenstein-Orgel vom Kronstädter Orgelbauer Otto Einschenk ganz überholt und auf der Empore über dem Westportal neu gesetzt.

Spieltisch der Tartlauer Wegenstein-Orgel (1929). Quelle: www.orgeldatei.evang.ro.

Die Orgel wird regelmäßig während Gottesdiensten, Konzerten und Führungen gespielt.

Weitere Informationen zur Tartlauer Orgel wie auch zu den über zweihundert Orgeln, die in den Gotteshäusern der Evangelischen Landeskirche A.B. in Rumänien stehen, finden Sie in der Orgeldatei der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien.

Kelch

Ein im Besitz der Kirchengemeinde befindlicher Kelch hat die Inschrift: "Hedschen Henricus faciendum me fecit 1529".

Glocken

Im Turm hängen drei Glocken:

Kreuzkirche Tartlau - Glocke. Quelle: Archiv Orendi.

Die große Glocke wurde 1768 in einer Kronstädter Werkstatt gegossen. Sie hat in einem Kranz, umgeben von der Inschrift "Johann T. Tartler Coron", das Wappen von Kronstadt. Des weiteren noch folgende Inschrift: "Sone meo possum corda vocare ad preces, ad nuptias atque pios obitos 1768. Reusa sum tempore Th.Tartleri, past. tartl., Georg Junesch jud., Joh. Klutsch proj., G. Kentz v.".

Die mittlere Glocke stammt aus dem 15. Jahrhundert und hat keine Inschrift. Sie hat um ihre Mitte zwei schmale, parallel laufende Verzierungen, innerhalb derer Medaillons mit Drachen und Löwen zu sehen sind, die Sternbilder versinnbildlichen sollen.

Die kleine Glocke trägt die Inschrift "Jerge Paul 1562".

Auf dem Tortürmchen der Vorburg hängt die "Schann-Klok" als Signal- und Feuerglöckchen.

Auf dem Türmchen über der Torwehre hängt das "Pulsglöckchen".

Im Jahr 1916 werden die große und mittlere Glocke zum Kriegszwecke requiriert, es bleibt nur die kleine Glocke.

1923 werden drei neue Glocken aus Apolda angeschafft.

Die große Glocke hat die Inschrift: "Ein Denkmal herzerhebender Opferwilligkeit der Gemeinde Michael Rosenauer, Kurator, Adolf Farsch, Pfarrer, Georg Bruss, Obernotär, Joh. Löx und G. Kaiser, Kirchenväter. Franz Schilling u. Söhne in Apolda gossen mich anno domini 1923- Ehre sei Gott in der Höhe. Nur ewigen u. ernsten Dingen sei ihr metallner Mund geweiht".

Die mittlere Glocke hat die Inschrift: "Sie ruft der frommen, gläubigen Schar, ins stille Gotteshaus, sie schickt bei Unglück und Gefahr die Rettungsstimme aus. Es weiht des Christen Bund ihr Klang, am Taufstein und Altar, geleitet ihn beim letzten Gang auf dunkler Totenbar. Die Liebe höret nimmer auf. 1. Kor.13,8. Spender Frauenverein, Vorschussverein, Elektrizitätsverein. Franz Schilling Söhne in Apolda 1923".

Die kleine Glocke hat die Inschrift: "Ein Denkmal herzerhebender Opferwilligkeit der Gemeinde, der König der Ehren komme mit dem Frieden. Friedrich Schilling Apolda 1923. Zur Eintracht und herzinnigem Vereine, versammle sie die liebende Gemeinde".

1984 wird auf dem Turm eine "automatische Läuteanlage" montiert. Finanziert wurde diese durch Spenden der Mitglieder der 9. Tartlauer Nachbarschaft sowie durch Unterstützung des Diakonischen Werkes Württemberg.

Turmuhr

1802 neue Turmuhr samt neuem Ziffernblatt vom Uhrmacher Josef Thor aus Kronstadt.

1852 neue Turmuhr aus Wien.

1887 Anstrich des Turms und neue Ziffernblätter.

1926 Instandsetzung der Turmuhr und Anbringung von vier Glasziffernblätter mit einem Durchmesser von 1.5 m.

Grabstein

In der Kirche befindet sich der Grabstein des Pastors Jakobus Jekelius (Pfarrer in Tartlau von 1686 bis 1692) von 1692. Es zieren ihn viele figürliche Darstellungen, auffällig sind zwei männliche Engel mit Bärten und weiten Gewändern. Das Wappen zeigt einen gekrönten Strauß.

Taufbecken

Das Taufbecken gehört wie Altar, Orgel und Kanzel zu den wichtigsten Ausstattungsgegenständen jeder protestantischen Kirche.

Kanzel

Kanzel der Tartlauer Kirche. Foto: V. Kirres, 2001.


Quelle: Werner Schunn.

Autor: Gottfried D. Orendi

Erstellt: 30. Januar 2010 - 14:48. Geändert: 8. Januar 2011 - 15:08.